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Karl-Heinz Stich

Sprecher des EDV-Ausschusses
des DORMA-Betriebsrats                                                       

Aus der Praxis: EDV-Einsatz im Betrieb

„Häufig steht bei EDV-Anwendungen der Aspekt der Leistungs- und Verhaltenskontrolle im Vorder­grund. Doch wir wissen: EDV ist auch ein Arbeits­mittel und beeinflusst die Arbeits­bedingungen der Kolleginnen und Kollegen entscheidend. Ge­rade die Servicetechniker im Außendienst sind auf einen reibungslosen In­for­mations- und Kommu­nika­tions­austausch mit Innendienst und Zentrale angewiesen. Ihre Software muss gebrauchstauglich sein. Dies war von Beginn des CRM-Projekts an ein wichtiges Thema.“

Vorteilhaft war, dass Betriebsratskollegen selbst im Service-Innendienst und im Außendienst arbeiten. Karl-Heinz Stich: „Probleme wurden direkt mit den Kollegen diskutiert und konkrete Verbesserungs­vorschläge gemacht, wie zum Beispiel eine detaillierte Historienfunktion der Auf­tragsbearbeitung oder die Möglichkeit der einfacheren Rückmeldung bei größeren Auf­trägen.“

Arbeitsmittel für die Techniker heißt aber auch, dass auf den Notebooks viele Daten in einem EDV-System gespeichert werden: Arbeits­zeiten, Lei­stungen der Reparaturaufträge, Materialver­brauch und Spesen. Die Daten­flüsse mussten nach ihrer Zweckbestimmung getrennt und geregelt werden. Karl-Heinz Stich: „Es sind noch nicht alle Punkte geklärt. Aber wir konnten schon einige Verbes­se­rungen für die Kollegen erzielen“.

Aktueller denn je: EDV-Einsatz im Betrieb

Die Qualifizierung und Beratung betrieblicher Interessenvertre­tungen zum Thema Arbeit und EDV ist der Klassiker der TBS NRW seit über 25 Jahren. Im Zentrum der Beratungen steht häufig die Begrenzung von Leistungs- und Verhaltenskontrollen und die Einhaltung des Datenschutzes. Dabei handelt es sich wahrlich nicht um einen alten Hut. Die zurzeit fast wöchentlichen Berichte über zum Teil massive Datenschutzverletzungen bei Lidl, der Telekom oder der Deutschen Bahn beweisen, wie problembeladen das Thema ist. Beschäftigte müssen vor Überwachung geschützt werden. Dabei haben sich die Themen und IT-Technologie in den vergangenen 25 Jahren erheblich verändert. Der EDV-Einsatz ist vernetzter, integrierter und undurchschaubarer geworden. Die Mög­lichkeiten zur Überwachung steigen, in Produktion und Verwal­tung.

Die Regelung des EDV-Einsatzes bedeutet jedoch nicht, dass sich Betriebs- und Personalräte nur um Datenschutz und die Begrenzung der Überwachungsmöglichkeiten kümmern müssen. Aspekte des Gesundheitsschutzes, der Software-Ergonomie oder die Qualifizierung sind weitere Themen. Für viele Beschäftigte ist der Computer das wichtigste Arbeitsmittel (vgl. Praxisbeispiel S. 5 zum CRM-Einsatz für Techniker). Der DGB-Index „Gute Arbeit“ zeigt, dass Beschäftigte konkrete Erwartungen an ihre Arbeit haben, zum Beispiel

  • gut ausgestattete EDV-Arbeitsplätze,
  • gebrauchstaugliche Programme, die die Arbeit erleichtern,
  • EDV-Anwendungen, mit denen sie nicht ausspioniert werden können.

Was heißt dies nun für die Arbeit von Betriebs- und Personalräten oder Mitarbeitervertretungen? Was tun? Wie die betrieblichen Veränderungen und die Auswirkungen abschätzen? Welche Schwer­punkte setzen und zugleich den Überblick behalten? Wie bei komplexen IT-Projekten ein Packende finden?

Die Anforderungen an euch bei EDV-Projekten steigen. Wir stärken euch in dem Handlungsfeld zwischen Geschäftsführung, EDV-Spezialisten, Abteilungsleitern und Beschäftigten den Rücken. Wir begleiten euch mit 23 BeraterInnen bei EDV-Einführungen, um praxistaugliche und zukunftssichere Ergebnisse für die Praxis und die Beschäftigten zu erreichen und unterstützen euch konkret bei folgenden Aktivitäten:

EDV-Projekte erfolgreich begleiten

Geschäftsleitungen führen komplexe EDV-Systeme ein. Ihr seid gefordert, die EDV-Einführung systematisch und zielorientiert zu begleiten und mitzugestalten. Dabei sind unterschiedliche Aspekte wie Qualifizierung, Gestaltung der Arbeitsplätze oder Datenschutz zu regeln und umzusetzen. Die TBS NRW hat hierzu Hilfe­stellungen entwickelt und unterstützt euch dabei, eine Bestands­aufnahme durchzuführen oder Ziele und Arbeits­schwer­punkte festzulegen.

EDV-Überwachung begrenzen

Es gibt kaum eine Computeranwendung, mit der die Arbeit der KollegInnen nicht auch erfasst und kontrolliert werden kann. Gut, dass ihr mitzubestimmen habt! Doch wie die Überwachungsgefahren erkennen, begrenzen und regeln? Regelungen zu Leistungs- und Verhaltenskontrollen sind unser Kerngeschäft. Wir analysieren die Planungsunterlagen und erarbeiten mit euch Forderungen und Betriebsvereinbarungen.

Gute EDV-Arbeit schaffen

Eure Mitbestimmungsrechte zum Gesundheitsschutz sind in den vergangenen Jahren durch die EU-Gesetzgebung und die aktuelle Rechtsprechung gestärkt worden. Ihr habt solide rechtliche und fachliche Möglichkeiten, gute Arbeit für die KollegInnen zu leisten. Wir haben verschiedene Werkzeuge wie den Ergo­nomie­prüfer entwickelt, um den EDV-Einsatz mitzugestalten.

Regelungen vereinbaren und umsetzen

Häufig steht der Abschluss einer betrieblichen Regelung im Focus der Beratung. Dadurch werden die erarbeiteten Schutz- und Ge­stal­tungsmaßnahmen abgesichert. Wir haben vieljährige Erfah­rung, um sichere und angemessene Regelungen zu erarbeiten und in Verhandlungen zu vertreten. Bei Bedarf nehmen wir an der Sitzung der Einigungsstelle teil. Zudem unterstützen wir euch bei der Umsetzung oder Überprüfung der getroffenen Regelungen.

So läuft’s bei DORMA: Den EDV-Einsatz regeln – nicht überwachen

DORMA ist ein internationaler Systemanbieter von Produkten rund um die Tür. Schwerpunkte sind die Türschließtechnik, mobile Raumtrennsysteme und Glas­beschlag­technik. Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2007/2008 (30.06.) einen Umsatz von 894 Millionen Euro mit weltweit rund 7000 Mitarbeitern. DORMA feierte im vergangenen Jahr sein 100-jähriges Be­stehen und hat seinen Hauptsitz in Ennepetal.

Der DORMA-Betriebsrat wird seit vielen Jahren von der TBS NRW zu EDV-Themen beraten. Daher sind zahlreiche Betriebsvereinbarungen erfolgreich ab­ge­schlossen worden, z. B. zu EDV allgemein, SAP, Telefon und Internet. Dies hat zu einem guten Vertrauensverhältnis zu den Mitgliedern des Betriebsrates, aber auch zu vielen Unternehmensvertretern aus Personalwesen, IT und Fach­abteilungen geführt.

Ein wichtiger Geschäftsbereich der Gruppe ist die DORMA Automatic mit Pro­duktion und Vertrieb von Karussell- oder Schiebetüranlagen. Für diese Anlagen werden auch Wartungen und Reparaturen in Deutschland angeboten und von über 200 eigenen Servicetechnikern bearbeitet. Die Auftragsbearbeitung und Koordination erfolgt über den Innendienst in der Zentrale. Die Servicetechniker arbeiten weitgehend eigenverantwortlich.

Im Frühjahr 2007 kündigte die Geschäftsführung an, den SAP-Baustein CRM (Customer Relationship Management / Kunden-Beziehungs-Management) einzusetzen. Sein Ziel ist es, den Kundendienst zu optimieren und die Techniker im Außendienst besser zu unterstützen. Hierzu erhielt jeder Servicetechniker ein Notebook, mit dem er die erforderlichen Kunden- und Auftragsdaten herunterladen und nach Abschluss der Reparatur die erfassten Daten an die Zentrale zurückmelden kann. Mit diesem zeitnahen und beschleunigten Verfahren wird der Kundenservice verbessert. Andererseits befürchteten die DORMA-Techniker eine intensive Leistungskontrolle.

Die Arbeitsbedingungen der DORMA-Techniker im Außendienst sind typisch für mobiles Arbeiten. Die Beschäftigten müssen eine hohe Organisations- und Kom­munikationskompetenz haben und häufig Hindernisse überwinden – die Kurz­fristigkeit von Kundenaufträgen, Verkehrsstaus oder das Fehlen von Ersatzteilen. Daher sind ein guter, unterstützender organisatorischer Rahmen und gute EDV-Arbeitsmittel erforderlich. Dies war auch von Beginn an den Betriebsräten und der Serviceleitung klar. Daher ging es nicht nur um eine Begrenzung der Leistungs- und Verhaltenskontrolle, sondern insgesamt um gute Arbeit, die die Selbstständigkeit der Techniker in Sachen Kundenqualität gewährleistet und eine unterstützende Arbeitsorganisation mit einer benutzerfreundlichen Software bietet.

Broschüren und Flyer zum Thema EDV:

 

Gesucht, Gefunden, Ausgespäht - Überwachung bei mobiler Arbeit

Die Handlungshilfe gibt einen kompakten Überblick über die Funktionsweise und Überwachungsmöglichkeiten moderner Ortungssysteme wie GPS, Handy usw. und zeigt betriebliche Regelungsmöglichkeiten auf.

 

Mobile Arbeit  - Das allmähliche Verschwinden der Trennung von Arbeit und Freizeit

Eine wachsende Zahl von Beschäftigten in allen Branchen arbeitet mobil, von Zuhause oder unterwegs. Die Handlungshilfe erläutert Formen, Praxiserfahrungen und Regelungsanforderungen.

 

Aktueller denn je ...  EDV im Betrieb

Das Faltblatt gibt einen Überblick zu dem Beratungsleitbild und zu den Unterstützungsangeboten der TBS NRW bei EDV-Beratungen.