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Die demoBiB Handlungshilfen zum demografischen Wandel im Unternehmen

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Holger Triebert

Betriebsratsvorsitzender,
Eduard Hueck GmbH & Co. KG                                                         

Aus der Praxis: Demografischer Wandel im Betrieb

Der Betriebsrat der Hueck GmbH & Co. KG in Lüdenscheid hat das Thema demografischer Wandel im Betrieb angepackt. Betriebsratsvorsitzender Holger Triebert berichtet, wie im Projekt demoBiB der TBS NRW gemeinsam mit der Personalleitung Maßnahmen entwickelt wurden, um die Beschäftigungs-
fähigkeit der Mitarbeiter zu sichern.

„Zum Thema demografischer Wandel hatten wir im Betriebsrat zunächst ganz schön viele Fragen. In der gemeinsamen Arbeit im Projekt mit der TBS haben wir dann einiges gelernt. Zum Beispiel, dass es stark darauf ankommt, die Dinge abzustellen, durch die unsere Arbeit hier und heute belastet wird. Wir haben gemeinsam nach Lösungen gesucht, mit denen die Gesundheit und die Qualifikationen der Kolleginnen und Kollegen gefördert werden. Unser gemeinsames Ziel ist es, Beschäftigung und Zukunftsfähigkeit auch mit alternden Belegschaften zu sichern.“

Um das Thema demografischer Wandel anzugehen empfiehlt Holger Triebert den DemografieKompass. „Mit diesem Instrument kann man feststellen, wo man mit der Altersstruktur im Betrieb steht. Damit kann ich als Betriebsrat erkennen, was passiert, wenn der Arbeitgeber das Thema nicht aufgreift und nicht aktiv wird. Die Bedienung ist einfach und es genügen bereits wenige Informationen, um zu Ergebnissen zu kommen.“

Im Projekt wurde der UnternehmensCheck in Arbeitsgruppen von Beschäftigten aus der Produktion und der Konstruktionsabteilung genutzt. Holger Triebert: „Damit haben wir in kurzer Zeit einen guten Überblick über den Handlungsbedarf im jeweiligen Bereich erhalten. Den KollegInnen hat das Instrument darüber hinaus geholfen zu entscheiden, welches Thema am dringlichsten angegangen werden sollte. Als Konsequenz aus diesen Erfahrungen soll der UnternehmensCheck jetzt regelmäßig in den Abteilungen eingesetzt werden um aufzuzeigen, wo wir schon gut sind und wo wir uns noch verbessern können.“

Das Thema angehen ...

Die Eduard Hueck GmbH & Co. KG erzeugt und bearbeitet Aluminiumprofile. Am Standort Lüdenscheid sind rund 600 MitarbeiterInnen tätig. Das Projekt demoBiB ermittelte, welcher Handlungsbedarf durch den demografischen Wandel auf das Unternehmen und die Beschäftigten zukommt. Als Antwort darauf wurden in einer Abteilung der Produktion sowie dem Konstruktions- und Entwicklungsbereich modellhaft Lösungen entwickelt.

In einem Auftakt-Workshop bestimmten Betriebsrat, Personalleitung, Abteilungsleitungen und Beschäftigte die Ziele des Betriebsprojekts. Eine Altersstrukturanalyse zeigte auf, welche Probleme das Altern und Ausscheiden von Beschäftigten in den kommenden Jahren aufwirft. Zudem wurde auf der Grundlage bestehender Erfahrungen skizziert, welche neuen Anforderungen an die Qualifikation und die Arbeitsprozesse sich in Zukunft ergeben.

In Arbeitsgruppen entwickelten Beschäftigte Maßnahmen zum Abbau von Stress und körperlichen Belastungen. Im Zentrum standen dabei immer wieder Fragen der Arbeitsorganisation. Durch bessere Arbeitsabläufe und einen guten Informationsfluss können Mehrarbeit und Nacharbeiten vermieden werden. Die engere Einbindung von Mitarbeitenden der Produktion in die Qualitätskontrolle und ein besserer Erfahrungsaustausch zwischen den Abteilungen ermöglichen den Aufbau von Qualifikationen.

Die Bandbreite der von den Beschäftigten bearbeiteten Themen war groß. Sie reichte von Anforderungen an eine bessere Beleuchtung bis zur Reorganisation von Arbeitsabläufen über mehrere Abteilungen. Neben diesen praktischen Ergebnissen profitieren die beteiligten Beschäftigten und Abteilungen von dem deutlich gestiegenen Know-how, Probleme und Belastungen im Arbeitsleben zu erkennen und abzustellen.

Zeitgleich zur Arbeit in den Beschäftigtengruppen wurde in einem Steuerkreis aus Betriebsrat, Abteilungsleitungen und Personalleitung ein Konzept zur Verbesserung von Personalentwicklung und Qualifizierung erarbeitet. Ein Ergebnis war die Verbesserung von Mitarbeitergesprächen. Ziel ist es, dabei allen Beschäftigten angemessene Angebote zur Qualifizierung zu machen.

Den demografischen Wandel im Betrieb gestalten

Der demografische Wandel, die Veränderung der Altersstruktur unserer Gesellschaft, macht vor den Betrieben nicht halt: Seit 2004 nimmt der Anteil älterer Beschäftigter deutlich zu. In den kommenden Jahren setzt sich dieser Trend fort, die Anzahl der älteren Menschen in den Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt wird weiter wachsen. Dieser Umbruch der Altersstruktur ist das entscheidende Merkmal des demografischen Wandels in der Arbeitswelt. Erst ab 2020 kommt es zu einem allmählichen Rückgang der Anzahl erwerbsfähiger Menschen in Deutschland sowie zu einem merklichen Rückgang der Anzahl junger Nachwuchskräfte. Die entscheidende Herausforderung für die Gestaltung der Arbeitswelt besteht also darin, eine deutlich steigende Zahl älterer Menschen bis zum Rentenalter in Beschäftigung zu halten oder zu integrieren. Dabei sind die Chancen für die verschiedenen Beschäftigtengruppen ungleich verteilt.

Die Erfahrungen der TBS zeigen, dass vor allem Beschäftigte in Bereichen mit hohen körperlichen und seelischen Belastungen befürchten, nicht bis zum Rentenalter im Beruf bleiben zu können. Und vielfach nehmen Stress und Arbeitsverdichtung weiter zu. Gestaltungsmöglichkeiten werden vielfach nicht gesehen.

Hier bietet das Thema „demografischer Wandel im Betrieb“ Chancen für eine Trendwende. Die in vielen Betrieben absehbare deutliche Alterung der Beschäftigten und die in Zukunft abnehmende Zahl von Nachwuchskräften macht dies deutlich. Die Probleme, die sich durch Verschleiß von Arbeitskraft und jahrelang unterlassene Qualifizierung angesammelt haben, können schon bald nicht mehr so einfach wie bisher – nämlich durch Frühverrentung und Neueinstellungen – gelöst werden. Notwendig sind vielmehr Konzepte, mit denen vorgebeugt wird, damit möglichst viele Kolleginnen und Kollegen gut und erfolgreich bis zur Rente arbeiten können. Wichtig ist dabei, dass Angebote und Möglichkeiten für alle Beschäftigtengruppen geschaffen werden. Länger gesund im Beruf zu bleiben ist schließlich ein sinnvolles Ziel für jede und jeden.

Unser Ziel lautet „Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit“. Im Projekt demoBiB (Betriebliche Beschäftigungsfähigkeit im demografischen Wandel) hat die TBS ein eigenes Konzept sowie verschiedene Instrumente entwickelt, mit denen der Handlungsbedarf im Unternehmen eingeschätzt und Maßnahmen entwickelt werden können. Diese wurden in Betrieben unterschiedlicher Branchen und Größen praktisch erprobt und stehen auf der Internetseite www.demobib.de kostenlos zur Verfügung.

Den Handlungsbedarf erkennen:
Altersstrukturanalyse und UnternehmensCheck

Mit dem DemografieKompass hat das Projekt demoBiB eine Software entwickelt, mittels der schnell und einfach die betriebliche Altersstruktur erfasst und ausgewertet werden kann. Damit ist es möglich, online oder auf dem Windows-PC Prognosen über die Veränderung der Altersstruktur in den kommenden Jahren zu erstellen. Die grafische Auswertung hilft zu erkennen, wo in Zukunft durch das Altern der Belegschaft oder das Ausscheiden von Mitarbeitenden Handlungsbedarf entsteht. Die Nutzung des DemografieKompasses ist kostenlos.

Ergänzend zu dieser Altersstrukturanalyse ist es sinnvoll, Stärken und Grenzen der betrieblichen Beschäftigungsfähigkeit einzuschätzen. Mit dem UnternehmensCheck 2.0 können die Bedingungen für den Erhalt und die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit in einzelnen Bereichen und Abteilungen bewertet werden. Das hilft, künftige Risiken beispielsweise für die Gesundheit oder den Erhalt von Know-how zu erkennen.

Die TBS bietet vier Broschüren an zur betrieblichen Gestaltung des demografischen Wandels:

 

 

DemografieKompass

Mit dem DemografieKompass kann online und auf jedem Windows-PC die Altersstruktur der Beschäftigten im Unternehmen dargestellt werden. Mit wenigen Mausklicks können die notwendigen Informationen zu Alter und Qualifikation der Beschäftigten erfasst und in Echtzeit Prognosen zur Personalentwicklung erstellt werden.

 

 

UnternehmensCheck Beschäftigungsfähigkeit 2.0

Das Fragebogen-Tool ermöglicht branchenübergreifend und ohne Expertenwissen betriebliche Potenziale zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit einzuschätzen. Die Ergebnisse werden automatisch grafisch ausgewertet. Damit gibt das Instrument Hinweise darauf, welche Handlungsfelder angesichts des demografischen Wandels an Bedeutung gewinnen.

 

 

SelbstCheck Beschäftigungsfähigkeit 2.0

Längere Lebensarbeitszeit und demografischer Wandel stellen jeden Einzelnen vor neue Herausforderungen. Mit dem SelbstCheck können Beschäftigte die eigenen Fähigkeiten, Kompetenzen und Qualifikationen einschätzen. Die automatische grafische Auswertung des SelbstCheck-Fragebogens gibt Auskunft darüber, welche individuellen Stärken und Grenzen die eigene Beschäftigungsfähigkeit kennzeichnen und welchen Stellenwert die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben hat.

 

 

Beschäftigungsfähigkeit für den demografischen Wandel

Die TBS hat ein Konzept entwickelt, um den Bedarf an betrieblichen Maßnahmen zur Gestaltung des demografischen Wandels einschätzen zu können. Beispiele illustrieren, wie in unterschiedlichen Branchen das Thema angegangen werden und somit Beschäftigung gesichert werden kann.